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Die ruhige Falcons Free Agency 2021

Bereits vor dem Start der diesjährigen Free Agency war eine Sache sicher, nämlich dass die Falcons eher bei den günstigen Free Agents in den untersten Regalen zugreifen werden. Doch selbst eine Woche nach dem Start des “legal tampering” gab es kaum Moves bei den Falcons. Die Moves die es bisher gab war der Restructure von Matt Ryan (1. Analyse, 2. Analyse), der Paycut bei Fowler und Davison sowie die Verpflichtung von LB Copeland und S Harris (LINK) und TE Smith via Trade (LINK). Zusätzlich wurde Matt Gono mit dem 2nd Round Tender belegt (3,9 Mio $) und alle ERFA gehalten (4,3 Mio $ in Summe).

Gerade auf Positionen bei denen die Falcons einen großen Need haben wie Safety, wurden in der ersten Woche der Free Agency günstige Verträge ausgegeben, bei denen man sich fragt ob die Falcons ausgestochen wurden oder haben sie da überhaupt mitgeboten? Ein Anthony Harris der jahrelang als Top-Safety galt, mit 29 noch in einem guten Footballer-Alter ist und nach einer etwas schwächeren 2020er Saison Free Agent wurde, unterschrieb für 1 Jahr und 5 Mio $. Das hört sich so an, als ob das doch auch für die Falcons machbar gewesen wäre. Nachfolgend werden wir sehen wieso 5 Mio $ für 1 Jahr in dieser Saison doch zu teuer sind für die Falcons.

Zunächst einmal spricht der folgende Tweet von Jeff Schultz von The Athletic bände, den wir bereits in der 2. Analyse des Matt Ryan Restructures am Samstag zitiert haben.

Terry Fontenot hat eine absurd schlechte Cap Situation vom vorherigen Front Office übernommen. Sicherlich eine sehr extreme Situation, da zum ersten Mal seit Jahren der Salary Cap nicht gewachsen ist, dennoch gibt es kaum Handlungsspielraum.

Stand 21.03 haben die Falcons 3,7 Mio $ Cap Space. Hier sind die oben genannten Moves bereits berücksichtigt und die Falcons haben hier aktuell 48 Spieler im Kader von 53 und das Practice Squad muss noch gefüllt werden. Ein voll besetztes Practice Squad kostet in der Saison etwa 3 Mio $. Darüber hinaus haben die Falcons im diesjährigen Draft 9 Picks. Sollte keiner davon getraded werden braucht es weitere 7 Mio $ an Cap Space. Berücksichtigt man den Draft und das Practice Sqaud stehen die Falcons bei – 6,3 Mio $ an Salary Cap. Hier sind dann noch potentielle undrafted Free Agents (UDFA) sowie weitere Free Agents nicht berücksichtigt. Rechnet man an dieser Stelle die ca. 7 Mio $ aus dem Paycut von Fowler und die 14 Mio $ aus dem Ryan Restructure heraus, stünde man bei -27,3 Mio $.

Damit kommen wir zum nächsten Teil des Problems. Terry Fontenot und sein Front Office Team haben, nach unserer Einschätzung und Analyse im OverTheCap Calculator, noch drei Möglichkeiten größere Mengen an Cap Space freizulegen. Die einzigen Verträge an denen sinnvoll was gemacht werden kann sind die von Julio Jones, Deion Jones und Grady Jarrett. Geht man den schnellen Weg und max restructured alle Verträge werden 22,4 Mio $ frei und man hätte 16,1 Mio $ für Verpflichtungen frei, reduziert aber gleichzeitig den Cap Space für 2022 um etwa 10 Mio $. Des Weiteren läuft der Vertrag von Jarrett nur bis 2022. Soll er darüber hinaus eine Säule bleiben macht eine vorzeitig Vertragsverlängerung mehr Sinn, die wohl angestrebt ist, sich aber als bisher schwierig gestaltet laut Jeff Schultz Aussage im Locked On Falcons Podcast vom 19.03

Nimmt man die noch möglichen Anpassungen sowie den Paycut von Fowler wären die Falcons, ohne das Ryan Restructure und inklusive der anstehenden zukünftigen Kosten, bei einem Cap von 2,1 Mio $ (ohne weitere FA). Wäre man bereits zu einer Einigung mit Grady Jarrett gekommen wäre der Ryan Restructure möglicherweise nicht ein max Restructure geworden, aber es war faktisch die einzige Möglichkeit für Terry Fontenot am 17.03 zum Start des neuen Ligajahres unter dem Salary Cap zu sein und auch noch ausreichende Mittel zu haben, um den Kader aufzustocken.

Warum nutzt das Front Office also die beschriebenen weiteren Möglichkeiten nicht, um das Team für diese Saison zu verstärken? 

Arthur Smith und Dean Pees haben ihre eigenen Vorstellungen wie die Offense und respektive die Defense spielen soll und welche Spielertypen sie dafür benötigen. Das Front Office wird die Situation realistisch einschätzen und zu der Entscheidung gekommen sein, dass diese Saison es einfach nicht drin ist das Team entsprechend der Handschrift des neuen Coaching Staffs anzupassen. Damit dies aber schnellstmöglich umgesetzt werden kann, will man wohl vermeiden Cap Hits in die Zukunft zu schieben, wie es durch Restructures oder langfristige Verträge für Free Agents der Fall wäre. Zusätzlich braucht es nach dem Draft auch noch Ressourcen um letzte Lücken im Kader anzugehen.

Zusätzlich muss man aber auch heute schon die Saison 2022 im Blick haben. Für die Saison 2022 schätzt OverTheCap einen Salary Cap von 203 Mio $. Stand heute haben die Falcons 25,7 Mio $ Cap Space zur Verfügung und nur 19 Spieler unter Vertrag (ohne die 2021 und 2022 Rookie Class). Die diesjährige Rookie Class kostet in 2022 16 Mio $. Schauen wir jetzt schon einmal auf die wichtigsten Verträge die nach der Saison 2021 auslaufen werden:

  • WR Calvin Ridley (5th Year Option noch möglich)
  • WR Russell Gage
  • TE Hayden Hurst (5th Year Option noch möglich)
  • OL Matt Gono
  • LB Foyesade Oluokun
  • K Younghoe Koo

Um mal die zu nennen die 2021 vermutlich eine wichtige Rolle im Team haben werden und danach Free Agents werden. Ridleys 5th Year Option sind 11 Mio $ und die von Hurst sind 5,5 Mio $. Damit steht man vor der Saison 2021 schon vor wichtigen Cap und Kader Entscheidungen für 2022.

Das aktuelle Ziel des Front Offices muss es also sein möglichst wenige Cap Hits von 2021 ins Jahr 2022 zu schieben und selbst dann muss man wiederum schauen, das man den Cap Hit der Vertragsverlängerungen in die Jahre 2023 und 2024 schiebt in denen ein sprunghafter Anstieg des Salary Caps erwartet wird, dank der neuen TV Verträge der NFL.

Was können wir also als Falcons Fans für den weitere Verlauf der Offseason 2021 erwarten? 

Eine Vertragsverlängerung von Grady Jarrett sowie eine Entscheidung zu Deion Jones, eventuell auch Julio. Weitere Free Agent Verpflichtungen zum Veteran Minimum. Ein oder zwei Verträge über dem Veteran Minimum. Keiner mit einer Laufzeit die länger als ein Jahr sein dürfte.

Damit gehen wir auf ein Übergangsjahr zu. Der größte Lichtblick für die Saison 2021 ist, dass wir mit verbessertem Coaching mehr aus dem Kader herausholen. Die Offense ist weiterhin gut besetzt und die Defense kann sich nur steigern.

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